Ende des



Und... vorbei!
Die Jury hat bewertet.

Herzlich Willkommen auf unserem Blog liebe Campbewohner. Es ist noch gar nicht allzu lang her, da haben wir es euch zur Aufgabe gegeben, uns ein RP zu schreiben, um einen von zwei begehrten Status zu erhalten. Die Deadline ist um und die Jury hat sich beraten!

Zu jedem Status gab es eine Einsendung und unsere Jury hat es geliebt sich in eure Einsendungen zu vertiefen und die Geschichten von Amanda, Connan und Riley (vorgegebene Charaktere) zu verfolgen.

Außerdem hatten wir in diesem Statuswettbewerb das erste Mal ein Wildcardjurymitglied (= ein Mitglied, welches nicht zum Staff oder SoMe-Team gehört).
Hierbei handelt es sich um die wundervolle..
Loelia Barbrow!
Vielen Dank, dass du ein Teil der Jury warst! Habt ihr ebenso Interesse mal an einer Statuswettbewerbjury teilzunehmen, dann folgt einfach diesem Button hier:

Wildcardjuryanmeldung


Doch wollen wir euch die restliche wunderwolle Jury und auch die Gewinnereinsendung nicht vorenthalten, also scrollt weiter!
Die Jury

Mika Romanow
SoMe-Bote
Caelum Veoux
SoMe-Bote
Kyrill Diamantis
Trainer für Halbblut-Helden
Diora Caldwell
Clanleiterin Stathéros
Margarete Cunningham

Clanleiterin Eleftheria
Loelia Barbrow
Festivitätsteamler
(Wildcardjurymitglied)
Die Bewertung

Die Jury konnte Punkte von 0 (ungenügend) bis 15 (sehr gut) pro Kategorie vergeben. So konnten die Einsendungen eine Maximalanzahl von 450 Punkten erreichen. Zu bewerten gab es folgende Kriterien:
  • Kreativität: Wie kreativ ist der Kerngedanke der Einsendung?
  • Realismus: Ist der Realismus in Bezug auf das Percy Jackson - Universum eingehalten?
  • Aufbau / Form: Ist die Handlung logisch aufgebaut? Wurde ein RP verfasst? Wortanzahl?
  • Text: Ist der Text angenehm zu lesen? Gibt es Wiederholungen? Gibt es evtl. zu viele Gedankensprünge oder ist es schwer, dem Text zu folgen? Wie ist der Satzbau? Sind alle Voraussetzungen des Gewinnspiels erfüllt?
  • Persönlich: Das ganz persönliche Bauchgefühl
Die Gewinner-Einsendung hat eine Gesamtpunktzagl von 382 Punkten erreicht.

 
Platz 1: Xaden De Beauvoir!
 
 
Wir gratulieren Xaden De Beauvoir ganz herzlich zu seinem gewonnen Status! Er ist nun stolzer Träger des Status Werwolf!

Alle Bewerber des Wettbewerbs haben ab heute 5 Tage Zeit sich bei Neptune Grimes zu melden, wenn sie gerne Feedback zu ihrer Einsendung hätten.

Natürlich wollen wir euch den Gewinnertext auch nicht vorenthalten, also dürft ihr den euch hier nun durchlesen!
✧ Gewinnertext



Triggerwarnung: Diese Geschichte enthält Themen wie Tod, Mord und andere sensible Inhalte, die eventuell nicht für jede Person geeignet sind.

Es gab einmal, vor langer Zeit, eine Frau, die mir den Atem raubte. Und für einen kurzen Moment hatte ich alles, was ich mir je hätte erträumen können. Doch am Ende verschlang die Gier meine Träume und hinterließ nichts als einen melancholischen Hauch in meiner Brust.

Stille. Lediglich seine eigene Atmung durchschnitt die eisige Luft, drückte weiße Wolken in die entstandenen Risse und ließ ihn wissen, dass die Zeit nicht stehengeblieben war. Der Rest der Welt hingegen schien verschlungen, versteckt hinter einer schwammigen Fassade aus Nebel und Schnee, eingeschlossen in ein unbewegliches Bild. Keine wilde Brise fegte durch das Gras, die Blätter der Bäume waren schon lange fort. Fast schon hatte es etwas geisterhaftes, schauriges. Und wenn man bedachte, wohin dieser verlassene Weg Connan führen sollte, so passte dieser Hauch von Tod perfekt in das Gesamtbild. Einst etwas Großes, voller Macht, war es nun lediglich eine Hülle für Erinnerungen, die selbst langsam verblassten. Ebenso wie die kräftigen Stämme der Bäume es im dichten Nebel taten. Sie mussten es kampflos hinnehmen, waren einige von ihnen doch bereits lange schon tot und verrottet.
Sicherlich wäre dies auch fast mit dem Gebäude passiert, welches in dieser Sekunde aus dem gräulichen Nichts auferstand. Eine Kirche, einst ebenfalls dem Untergang geweiht, doch in letzter Sekunde von einem Pastor gerettet worden. Nun imponierte die alte Kirche mit ihrem Charme, den kleinen, roten Dachziegeln und den äußerst einladenden Grabsteinen, die den Weg zum Eingang säumten. Wie Monumente der Vergangenheit ragten sie aus dem gefrorenen Erdboden hinein in den Nebel, wirkten fast schon wie die Augen der Verstorbenen, die jeden Schritt, der auf ihrer letzten Ruhestätte gemacht wurde, genauestens beobachteten. Eine feine Gänsehaut zog sich über seinen Hals, die gestrafften Schultern und schließlich den Rücken herunter.
Als er besagte Kirche betrat, huschte seine Aufmerksamkeit hinauf zur hohen Decke der Kirche. Einen Moment lang verweilte sein Blick dort, heftete sich an das dunkle Holz der Balken, welche die Last all der Sünden tragen sollten, die flüsternd in diesen Hallen gebeichtet wurden. Doch er war nicht hier, um die Architektur zu betrachten - nein, im Gegenteil. Er stand in jener heiligen Halle, um zu beichten. Um sich seiner größten Sünde, seinem fatalsten Fehler, zu stellen.
Ein fataler Fehler. Verhängnisvolle Züge, tief eingebrannt in sein genetisches Muster. Unvergessen in den Augen vergangener Freundschaften und verlorener Herzen. Luft füllte seine Lunge, und doch erstickte er an der Dunkelheit, die sich irgendwo zwischen Eingangstür und Altar an ihn geheftet hatte. Aber noch ein letztes Mal wollte er seiner verdorbenen Seele die Chance geben, sich nach den Früchten der Vergebung zu strecken. Und das, obwohl er nicht einmal an diesen einen Gott glaubte. Und doch war Connan mittlerweile verzweifelt genug, um jede noch so kleine Chance des Friedens zu ergreifen. Um auf Knien vor jeder Gottheit zu beten – zu gestehen, welche Fehler er begang.
Tief in seinem Inneren hingegen wusste der Mann allerdings bereits, dass keine Gottheit zwischen den Sternen, Planeten und Galaxien die Bürde seines Herzens erleichtern könnte. Aber Verzweiflung trieb schon die größten Personen der Geschichte an – Connan Moore allen voran.

Sie war alles, was ich nicht war. Doch ihre Einzigartigkeit war mir nicht genug.
Nein.
Ich war ihrer Einzigartigkeit nicht würdig.

Es war fast schon so, wie eine außerkörperliche Erfahrung – oder als wäre er ein Gefangener in seinem eigenen Körper. Er beobachtete die Welt, völlig still, während sie sich ohne ihn weiterdrehte. Sein Mund sprach, die Augen sahen, die Ohren hörten, doch nichts kam je bei ihm an. Taubheit war alles, was Connan geblieben war.
Das und ein altes Foto, welches unterkühlte Finger in jenem Moment aus den Tiefen der Jackentasche zogen. Der alte Steinboden knirschte unter seinen schweren Schritten, während der Staub der Vergangenheit vor seinen Augen im Schein der Kerzen tanzte. Seine Brust hob und sank nur mit größter Anstrengung, als sein Blick hinunter auf den Schatz in seinen Händen fiel. Zitternde Fingerspitzen fuhren über das bereits seit langem vergilbte Foto. Zarte Berührungen, elektrisierende Moleküle zwischen dem Hier und Jetzt und der längst vergessenen Zeit, die auf kleinstem Raum für immer festgehalten wurde. Sie waren eine atemberaubende Kreation des Himmels, verbunden in der Unendlichkeit. Doch auf Erden gab es keinen Himmel – und das war ihr Untergang.
Oft dachte er an sie zurück. An das Leben vor der Gier, vor dem Dasein als jenes Monster, welches er als Kind stets gefürchtet hatte. Lola, Lola, Lola. Eine melodische Symphonie, zusammengesetzt aus einem sündhaft süßen Lächeln, zarten Berührungen und Träumen, die größer waren, als die Welt es ihr erlaubte.
Genauso oft jedoch dachte er an jenen Moment zurück, der sein Schicksal besiegelte. Wenige Minuten – doch in seinen Albträumen eine Unendlichkeit. Taten, die zeigten, wer er wirklich war. Wer dort die Strippen zog, tief verborgen hinter eisblauen Augen. Welche Wünsche seine Seele hegte, welchen Preis er bereit war zu zahlen. Connan, flüsterte der Dämon in seinem Innersten ihm zu, lass dich leiten von der Macht. Erklimme den Thron, der stets für dich bestimmt war. Ergreife die Chance, die man dir verwehrt hat.


Flashback
Kühler Wind fegte ihm durch das Gesicht, der Regen peitschte durch Blitze leuchtend auf ihn nieder – wie harte Hiebe, die sich gnadenlos durch sein pures Sein fraßen. In der Ferne donnerte es. Ein Groll, der durch Mark und Bein ging. Schwere Hufe, schwingende Flügel.
Schneller, schneller, schneller.
Einen Fuß vor den anderen, die Augen geradeaus. Herzklopfen, zitternde Glieder, ein Abgrund. Abrupt kamen die drei Gestalten zum Stehen, hielten sich gegenseitig an den Händen, um nicht der tiefen Schwärze, die sich vor ihnen auftat, zum Opfer zu fallen. Weit unter ihnen, versteckt im Dunkeln der Nacht, preschten hohe, wütende Wellen gegen das kühle Gestein der Klippe, auf der die Gruppe zum Stehen kam. Tosend, brüllend, erbarmungslos. Vor und hinter ihnen lauerte der Tod, grauenvoll und so real, wie noch nie zuvor. Nasse Fingerspitzen griffen nacheinander, fanden jedoch keinen Halt.
Eine Böe, ein Sprung – Klauen, die aus der Dunkelheit ragten, wie böse Omen des sicheren Untergangs.
Ein Schrei, wehende Kleider und schrille Schreie. Und dann folgte für einen kurzen Moment Taubheit, ein allgegenwärtiges Nichts. Irgendwo zwischen Hier und Jetzt, zwischen Leben und Tod.
Charlotte fiel, und mit ihr fiel auch Lola. Gemeinsam dem Abgrund entgegen, verzweifelt nach Halt suchend. Mit letzter Kraft krallten die filigranen Nägel sich in den nassen Stein.
Lola, das Mädchen seines Herzens. Diejenige, die nun mehr seit fast 3 Jahren an seiner Seite wandelte, sich um ihn sorgte, ihm ihre liebsten Gedichte bei Kerzenschein am Feuerwerksstrand vorlas und seine Wunden im Krankenlager säuberte. Jenes Mädchen, mit der er erst vor wenigen Wochen über die Namen ihrer zukünftigen Kinder sprach.
Charlotte, das Mädchen mit dem Geld. Erbin eines Imperiums, dessen Ausmaße Connan nicht gänzlich unbekannt waren, so hatte sie doch bereits von dem Vermögen, welches sie genoss, geschwärmt – ihm Honig ums Maul geschmiert. Gold glitzerte in ihren Augen, Diamanten funkelten auf ihrer Haut.
Und nun lag das Leben beider Mädchen in seinen Händen. In den Händen eines frisch 18 gewordenen Halbgottes, dessen Weg hierher ihn über Schutt und Asche geführt hatte. Ein Mensch, dessen Entscheidungen nie seine eigenen sein durften, dem nie die richtigen Werte beigebracht wurden. Blut rauschte in seinen Ohren, lauter als der Regen es jemals sein könnte. Sein wilder Blick glitt zwischen den Mädchen hin und her.
Zwischen Liebe und Macht – hier und jetzt, eine Entscheidung für die Ewigkeit.
“Connan, Hilfe!” Zwei Stimmen, zwei Seelen. Eine lauter, als die andere. Er wollte pausieren, nur für einen kurzen Augenblick. Die Welt einfach abstellen, dem Regen entkommen, die Schreie ausblenden. Stattdessen fanden seine Knie den harten Steinboden unter sich wieder, während scharfe Kieselsteine sich in seine Handflächen bohrten.
“Bitte, bitte. Denke an unsere Zukunft!” Lola.
“Connan, denke an deine Zukunft!” Charlotte.
Meine, deine, unsere? Lass fallen, was nicht dein ist.
Er blinzelte gegen die Regentropfen an, schluckte die Worte herunter. Ein Hauch von Eisen lag ihm auf der Zunge, bitter und qualvoll. Waren es Sekunden, Minuten, Stunden? Jegliches Gefühl hatte den jungen Mann verlassen. Seine Gedanken bestanden nur noch aus einem Wirrwarr an zerplatzten Träumen, zuckersüßen Lügen und vergessenen Wahrheiten. Irgendwo in der Mitte stand Connan, doch mit jedem Gedanken, der kam, wurde er von einem neuen Selbst überschrieben.
“Connan”, flüsterte der Wind ihm entgegen. “Komm und rette mich. Nimm, was dir gehören sollte.” Gesäuselte, zischende Worte. Es war die Gier, die aus ihm sprach. Es waren dunkle Wünsche, sündhafte Begierden. Plötzlich war er so viel mehr, als nur Connan. Er war alles, was er niemals haben konnte, alles, was er sich hätte erträumen können. Geblendet von dem Reichtum.
Seine Hände streckten sich ganz automatisch nach jener Person, die diese Begierden stillen konnte. Völlig fehlgeleitet, fatal und unwiderruflich falsch.
“Connan! Connan?” Oh Lola, süße Lola. Das Mädchen war sich sicher gewesen, dass ihr Liebster sie retten würde. Jedes Leben dieser Welt hätte sie voller Vertrauen in seine Hände gelegt. Sie hatte sich ihm hingegeben, mit Haut und Haar. Hatte so viel Liebe gespürt, dass sie der Meinung war, dieses Gefühl auch im nächsten Leben niemals vergessen zu können. Doch in diesem Moment, als der Mann, den sie liebte, sich nach einer Frau streckte, mit dem Gewissen, dass dies den Tod für Lola bedeutete, verließ sie nicht nur die Liebe, sondern auch das Leben. Es fühlte sich an, als wäre sie bereits tot, als das eisige Nass sie schließlich umschloss.
Sein Name auf ihren Lippen wurde von den Wellen verschluckt. Sein Herz fiel mit seiner Liebe, vereint in der Ewigkeit der Stille. Sein pures Sein wurde neu geschrieben, jede Zelle seines Körpers neu geformt. In ewiger Erinnerung an Lola und an den Mann, der Connan hätte sein können.


*Was verbirgt sich hinter dem Grauen, hinter dem Fehler, der sich Materialismus nennt? Oder ist es doch die Gier, die sich dort tarnt?* Kommt das eine nicht ohne das andere aus? Stelle dir Folgendes vor: Ein wunderschönes Haus. Ein gepflegter Garten, eine makellose Fassade, geputzte und im Sonnenlicht glitzernde Fenster. Doch sobald du tiefer blickst, den Schritt hineinwagst, ist im Inneren alles zerfallen. Verbrannt, staubig und düster. Keine Luft zum Atmen. Die Schatten legen sich um deine Glieder, wie eiserne Fesseln des Grauens.

Wenige Wochen später lernte Connan Charlottes Familie kennen. “Vielen Dank, dass Sie unsere Tochter gerettet haben”, hatten sie gesagt.
3 Jahre später hatte er Charlotte mit einem Lächeln im Gesicht geheiratet. “Willkommen in der Familie”, hieß es von allen Seiten.
5 Jahre später hatte er sich Reichtum und Ansehen aufgebaut. “Mister Moore, was für ein beeindruckender junger Mann Sie sind”, hatte man ihm ins Ohr gesäuselt.
20 Jahre später war Connan Moore noch immer ein Mörder – ein wahnsinnig wohlhabender Mörder. Er war ein Mann, dessen Vergangenheit in den Schatten lag. Eine Person, die kein Glück mehr empfinden konnte. Er hatte das eine für das andere eingetauscht.
Und nun, viele, viele weitere Jahre später, sah er dieser Tatsache ins Auge.
Der Pastor trat neben ihn, sah ebenso an den Säulen der Kirche empor. Stille umgab die Männer, doch ein unausgesprochenes Abkommen des Wissens lag in der Luft. Connan überreichte dem Pastor einen Brief, sicher verpackt in strahlendem Weiß.
Anschließend straffte er die knochigen Schultern, machte auf den Hacken kehrt und verließ das Gebäude ebenso lautlos, wie er es auch betreten hatte.
Ein lebendiger Geist.

Die Liebe war da. Sie lebte, atmete. Und doch konnte sie an unserer Geschichte nichts ändern, nichts drehen. Die Liebe konnte uns nicht retten, niemanden von uns. Seit dieser Nacht waren wir dem Untergang geweiht, sie und ich. Charlotte und Connan. Liebende? Lügner? Mörder? Es war ein schmaler Grat zwischen alldem. Ein Leben zwischen Geld und Schuld.
Doch die Liebe war da. Sie war da. Immer, überall.
Aber wie sie verteilt war, darauf hatte niemand einen Einfluss.
Denn obwohl ich Lola liebte, so liebte ich den Reichtum doch stets ein bisschen mehr.
Reichtum, der mich nicht so glücklich machen konnte, wie ich es mir einst erhoffte.

Vor den Toren der Kirche fiel sein Blick nun zum ersten Mal nach rechts. In der dritten Reihe der Grabsteine, die den Weg säumten, blitzte ihm ihr Name entgegen. Er erinnerte sich daran, dass sie niemals so begraben werden wollte. Lola wollte als Heldin sterben, einen Ehrenplatz erhalten. Doch nun verweilte sie im dichten Nebel des großen Nichts, vergessen im Grau des kühlen Gesteins und der längst vergessenen Namen, die darin eingemeißelt waren. Und doch verfolgte ihr Geist den Mann auf Schritt und Tritt. Tag ein, Tag aus. Lola hatte dafür gesorgt, niemals von ihm vergessen zu werden. Sie hatte sich in jede Zelle seines Körpers gekrallt, ließ wilde Echos in seinem Kopf laufen, besuchte ihn in seinen Träumen.
Nein, sie würde niemals vergessen sein. Nicht Lola, dieses liebevolle Mädchen. Ihr Platz in der Welt mochte vergangen sein, ihr Blut klebte an seinen Händen, doch ihre pure Essenz, die Erinnerung an ihr Leben, würde niemals verblassen. Lola war die einzige Konstante seines Lebens, ein kühler Hauch in seinem Nacken. Sie war überall, steckte in jeder Faser.
Connan Moore atmete nicht für sich, sondern für seine vergangene Liebe. Für Lola. Sie war es noch heute, die in seinem Leben die Strippen zog.
Vergessen werden würde daher nur einer von ihnen. Denn Reichtum konnte keine wahre Liebe kaufen. In den Köpfen vieler war er der Connan Moore – unvergessen, einflussreich. Doch in seinen Augen war er einfach nur Connan, ein Halbgott aus New Orleans, der nicht nur Lolas, sondern auch sein eigenes Leben auf dem Gewissen hatte.
Und er würde schon bald in ihrer Erinnerung untergehen – verblassen in den Wellen, eins werden mit der Dunkelheit.

Dies ist mein Geständnis, dies sind meine letzten Worte. Die Zeit verging, doch die Erinnerungen blieben. Hier stehe ich nun, mit den Händen voller Reichtümern, doch mit leerem Herzen.
Götter, vergebt mir. Vergebt mir meinen Fehler. Vergebt mir, dass ich nicht stark genug war, um gegen die Gier anzukämpfen. Vergebt mir, dass das Geld mir wichtiger war, als das Leben eines Menschen.
Lasst mich in den Tiefen der Unterwelt leiden, vernehmt meine Schreie der Schuld.
Ich bin bereit zu geben, was ich Lola einst nahm. Die Zeit ist gekommen.

Nun, war dies also das Ende oder der Anfang? Weder noch. Es gab kein Ende und auch keinen Anfang, denn wo das eine Leben endete, begann ein neues. Jene Geschichte, die sich Connan Moores Leben nannte, enthielt so viel mehr Aspekte als das, was man auf den ersten Blick hätte wahrnehmen können. Es gab Drehungen und Wendungen, Höhen und Tiefen – und auch, wenn es manchmal wie ein Ende erschien, so war es das nie. Das Spiel des Lebens, russisches Roulette – neue Seiten, weitere Kapitel und manchmal sogar gänzlich neue Bücher. Solange, bis keine Worte mehr zum Erzählen vorhanden waren. Und wenn dies der Fall wäre, würde alles gut sein.
Irgendwann.

Nach jenem Tag wurde der 64-jährige nie wieder gesehen. Der Ruf der Leere – eine Macht, deren Kraft unaufhaltsam war. Eine Verlockung, die selbst stärker war, als die Gier in ihm.