Liebe zwischen Licht und Schatten
Wie kam es eigentlich dazu, dass Persephone plötzlich die Hälfte des Jahres in der Unterwelt verweilen musste? Nun, es fing an, als sie sich eines Tages einfach nur die Zeit auf einer Blumenwiese vertrieb. Gerade als sie eine besonders schöne Narzisse entdeckt hatte, spaltete sich plötzlich die Erde und in windeseile tauchte
Hades in seinem dunklen Wagen auf. Ohne zu zögern entführte er die Schönheit in die Unterwelt, weil er so überzeugt war, dass nur sie fähig war, sein finsteres Reich mit Leben zu füllen.
Zuerst fürchtete sich Persephone vor der Dunkelheit, doch mit der Zeit sah sie hinter Hades' Schweigen die Sehnsucht nach Licht und Leben. So fing es nicht nur an, dass sie einander verstehen konnten, denn zwischen ihnen entwickelte sich auch eine
Liebe, über die bis heute berichtet wird.
Jedoch ist das nicht das Ende, denn oben auf der Erde suchte ihre
Mutter Demeter verzweifelt nach ihr, ließ die Welt vollkommen verdorren und verlangte, dass sie zurückkehrte. Als Zeus dann schließlich eingriff, musste Hades einwilligen. Doch so leicht ließ der Herrscher der Unterwelt sie nicht gehen und machte ihr ein besonderes Geschenk:
einen Granatapfel. Persephone aß
sechs Kerne und besiegelte somit ihr Schicksal, dass sie sich nie vollständig von der Unterwelt lösen konnte. So wurde entschieden, dass sie sechs Monate in der Unterwelt verweilt und die anderen sechs dann bei ihrer Mutter auf der Erde.
Jedes Mal wenn sie zu Demeter zurückkehrt, erblüht die Welt und somit kehrt der Frühling wie auch der Sommer ein. Erst wenn sie wieder zu Hades hinabsteigt, ruht die Erde und verfällt in einen Herbst- und Winterschlaf. So steht Persephone für das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod und ist für den ewigen Kreislauf der Natur verantwortlich.
Eine Liebe, die selbst Licht in der Dunkelheit findet.